Nikon F90X (Baujahre 1994-2001), zur Geschichte der Nikon Kameras siehe auch:
Nikon-Story von Peter Lausch .
Nach vielen Jahren Umgang mit SLR-Kameras aus dem Hause Pentacon, hatte ich selbige ad acta gelegt, in dem Glauben mit der C-8080 dauerhaft gluecklich zu werden. Fuer eine Flugschau aktivierte ich dann mal wieder eine Praktica mit 300er Tele. Der Unterschied in der Schnelligkeit war dann doch so beeindruckend, dass ich wieder Lust auf SLR bekam. Die Prakticas waren aber nicht mehr so das an Zuverlaessigkeit, was ich mir vorstellte. Damit war ein Systemwechsel faellig. Der sollte im Hinblick auf die Objektive aber auch die Zukunft mit DSLR abdecken. So entschied ich mich fuer Nikon und nach einem kurzen Umweg ueber eine F70 landete ich dann bei der F90X. Fuer einen ehemaligen Praktica-Fotograf war das eine komplett neue Welt, da die Technik doch auf einem ganz anderen Stand war, okay, die Preise zu der Zeit aber auch. Objektive beschaffte ich mir erst einmal fuer die Belange ueber Wasser (Sigma 28-200, Sigma 70-300, Voigtlaender 19-35, Sigma 2,8/50 Makro).
Dann tauchte bei Ebay (ja wieder einmal...) ein Sea&Sea-Gehaeuse fuer ebendiese Kamera auf, das ich mir incl. Fisheye-Dome zu einem sehr vernuenftigen Preis sichern konnte. Jetzt war ich in der Misere, zwar ein Makro-Objektiv, aber keinen Flatport, dafuer einen Fisheye-Dome, aber keine weitwinklige Festbrennweite zu besitzen. Allerdings funktionierte das Voigtlaender 19-35 in der 19mm-Stellung erstaunlich gut. Ausfuehrliche Tests gab es Ostern 2008 im Attersee. Und mein guter alter Subtronic Alpha gab auch an dieser Kamera sein Bestes.
Naechster Versuch war dann ein Sigma 17-35. Dieses bildet aber in den Ecken extrem unscharf ab. Damit liegt wohl das optische Zentrum des Objektivs nicht in der gedachten Domemitte, Schade eigentlich. Aber ich wollte ohnehin lieber Festbrennweiten. Bei dem bereits erwaehnten Ausflug zum Samaranger See konnte ich diverse Objektive testen (Sigma 8mm Fisheye und 15mm). Die Bildergebnisse bestaetigten, dass ich mit der Kamera meinen Spass haben wuerde und so ging ich weiter auf Objektivjagd.
Sigma 3,5/14: Super Objektiv mit einem Bildwinkel von 114°, nahezu verzeichnungsfrei. An der F90 mein Liebling!
Sigma 3,5/18: Eigentlich von der Brennweite nicht schlecht. Neigt leider konstruktionsbedingt dazu, die Objektivbeschriftung ueber den Domeport ins Bild einzublenden.
Sigma 2,8/24: Macht einen sehr interessanten Eindruck, da die kuerzeste Einstellentfernung bei 18cm liegt. Damit ist es im Makrobereich bis 1:4 einsetzbar, sofern das Motiv auch nach einem kleinen Klaps mit dem Dome still sitzen bleibt.
Sigma 2,8/50 Makro: Braucht man glaube ich nicht viel zu schreiben, ist halt eines der Standard-Objektive in dem Bereich. Sicher ist das 60er Nikkor besser, nur die Frage, wo man den Unterschied wirklich sieht.
Sigma 2,8/90 Makro: Kostenmaessig eine echte Alternative zum 105er. Allerdings koennte die Naheinstellgrenze kuerzer sein.
Sigma 5,6/180 Makro: Fiel mir durch Zufall in die Haende. Macht(e) einen interessanten Eindruck im Suesswasser fuer Fischportraits. Allerdings wird dann bei groesseren Hechten der Aufnahmeabstand recht gross, was Einfluss auf das Licht und damit den Kontrast hat. Passt(e) erstaunlicherweise von der Laenge her noch hinter den Flatport.
Wahrscheinlich kommt mal noch ein 35er fuer den Flatport dazu. Und vielleicht ein Makro im Bereich 90-105mm. Das ist allerdings auch davon abhaengig, ob sich das 180er wieder zum Leben erwecken laesst (siehe unten)
Zum Gehaeuse NX-90: solides Alu-Gehaeuse, Kamera auf Schlitten, Passung perfekt. Bajonettanschluss zu den Ports, zusaetzlich von innen verriegelbar. Durchfuehrung fast aller Funktionen nach aussen, was zu der Zeit nicht unbedingt ueblich war.
NX Fisheye Dome Port mit gewissen Gebrauchsspuren. Diverse Tauchgaenge in felsigen Bergseen, Gebirgsbaechen und Schiffswracks hinterlassen ihre Spuren...
NX Custom Flat Port aus USA (ja, wieder ueber Ebay…) trotz faelliger Steuern ein Schnaeppchen. Angeblich fuer die SX-1000, passt aber trotzdem. Es haette natuerlich auch ein Standart Flat Port gereicht, aber den gab es grad nicht. Auch die Kombination mit dem Makro-Port funktioniert, war aber ebenfalls nicht verfuegbar.
Misserfolge gab es natuerlich auch. Das einzige wirklich grosse Malheur war ein massiver Wassereinbruch bei einem Tauchgang im Starnberger See. Beim Aufstieg nach laengerer Grundzeit im Bereich 35-45m, um Trueschen zu fotografieren, stellte ich dann im Bereich um die 20m groessere Wassermengen im Gehaeuse fest. Wenn man dann trotz Dekogasen noch eine gute halbe Stunde Deko auf der Uhr stehen hat, ist das kein schoenes Gefuehl. V.a. war ich mir keiner Schuld bewusst, Gehaeuse und Port waren mehrmals in dem Tiefenbereich mit und am Tag vorher war ich mit genau der Konfiguration ebenfalls im Wasser und hatte zwischendurch nur den Film gewechselt. Damit war dann aber das Schicksal einer F90X und des 180er besiegelt. Dass sich bei der F90 eine Reparatur nicht lohnen wuerde war klar. Aber auch Sigma lehnt die Reparatur von Wasserschaeden grundsaetzlich ab, das sich nicht vorhersehbare Folgeschaeden in der Elektronik nicht mit einer Garantie von einem Jahr vertragen...
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Fortsetzung: Nikon D200
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