Der Walchensee lieg an der B11 von Kochel suedlich ueber'n Pass Richtung Innsbruck. Die Passhoehe liegt bei ca. 850m. Dies sollte man bei der Tauchgangsplanung beruecksichtigen. Die Landschaft ist wunderschoen, deshalb gibt es dort nicht nur Taucher, sondern auch Wanderer. Groesse und Lage des Sees locken auch, viel schlimmer ☺, viele Surfer an den See. Und die belagern ausgerechnet die Parkplaetze (speziell Galerie), die auch die Taucher moegen.
Wie immer in Bayern ist das Tauchen nur an den freigegebenen Plaetzen und zu den freigegebenen Zeiten gestattet. Diese sind der jeweils gueltigen Allgemeinverfuegung zu entnehmen, zu erfragen im Landratamt Bad Toelz. Zu beachten ist, dass der Wasserstand im Winter um einige Meter reduziert wird, was durchaus Einfluss auf die Einstiegsmoeglichkeiten hat.
Dieser Tauchplatz ist der Erste, wenn man vom Kesselberg an den Walchensee kommt. Er befindet sich gleich am Ortseingang von Urfeld am Bootsverleih. Die Parkmoeglichkeiten sind etwas eingeschraenkt. Sanitaere Anlagen sind im Seestuebel. Diese stehen natuerlich nur Gaesten zur Verfuegung. Aber es bietet sich ja an, danach dort auf Kaffee und den sehr leckeren Kuchen einzukehren. Einstieg direkt am Bootsverleih. Der Grund faellt allmaehlich ab, Tiefen bis ca. 30 m sind aber problemlos erreichbar. Hendrik hat hier im Laufe der Jahre einen umfangreichen Kunstgarten geschaffen und ist immer noch mit der Erweiterung seiner Installationen beschaeftigt. Deshalb auch die Bitte, diese Mammutarbeit zu achten und nicht (auch unbeabsichtigt) zerstoererisch taetig zu werden!
Bitte auch im Flachbereich beachten, dass man nicht in den Ablauf zum Kraftwerk geraet. Nicht umsonst ist dort striktes Tauchverbot. Und peinlich ist es allemal, wenn man da drin auftaucht...
Bei dem Freitaucher am Mikado handelt es sich um Frank Bittner, der sich das Apnoe-Tauchen und die Ausbildung in dem Bereich auf die Fahnen geschrieben hat: Apnea Akademie
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Urfeld ist auch der Ausgangspunkt zu den Tauchplaetzen Pioniertafel, Fleckerl Spitz und Dessel-Wand. Die beiden ersten sind alternativ per Handwagen zu erreichen. Oder aber alle drei per Tretboot. Im Bootsverleih gibt es Sonderkonditionen fuer Taucher.
Dieser Tauchplatz liegt an einer fuer den Autoverkehr gesperrten Strasse von Urfeld Richtung Jachenau. Damit benoetigt man einen Handwagen oder ein Tretboot, um dort hin zu gelangen. Der Einstieg ist mit ziemlicher Kletterei ueber Felsbrocken verbunden, was speziell bei Schnee mit umfangreichem Equipment recht anstrengend ist. Der Tauchplatz bietet auch wieder einiges. Nach rechts geht es zu einer Steilwand. Mit entsprechend Ausdauer und ausreichend Gasvorrat gelangt man von hier bis zur Galerie ☺. Problematisch ist, dass die Oberkante der Wand ebenfalls stark abfaellt. Dies sollte man, sofern kein Freiwasseraufstieg geplant ist, bei der Planung bedenken. Dass auch hier schnell die Grenzen fuer Pressluft erreicht werden, sollte klar sein.
In der anderen Richtung hat man eine Schotterhalde. Dort gibt es versunkene Baeume, die Reste eines Kaefers und im Herbst und Winter Saiblinge. Ausserdem liegen hier immer noch Reste der von der Wehrmacht zum Kriegsende entsorgten Munition, diese sollten im eigenen Interesse nicht beruehrt werden. Noch besser sind natuerlich die Leute, die das Zeug aus dem Wasser mitbringen, dann Angst bekommen und es hinter irgendwelchen Baeumen deponieren. Ob diese Leute selbst Kinder haben ???
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Hierher ist es noch ein Stueck weiter an der Pioniertafel vorbei. Am Tauchplatz ist eine grosse Liegewiese, es gibt auch Baenke. Der Einstieg ist sehr bequem. Unter Wasser geht es ueber groessere Felsbrocken nach rechts Richtung Steilwand. Je nach verwendetem Atemgas ist hier sehr viel moeglich. Und zum Austauchen kann man sich den Flachbereich links und rechts des Ausstieges ansehen. Im Fruehjahr gibt es hier Frosch- und Kroetenlaich und spaeter Kaulquappen.
Der Tauchplatz liegt zwischen Urfeld und Walchensee. Die Parkmoeglichkeiten sind eingeschraenkt, da auch viele Surfer dort anzutreffen sind. Es gibt drei Einstiegsmoeglichkeiten:
Vorderer Pegel: Hier geht es nach rechts ueber eine Halde mit Felsbrocken und versunkenen Baumen in Richtung Steilwand. Im Sommer ist der Einstieg sehr komfortabel, im Winter ist ein Seil zu empfehlen.
Hinterer Pegel: Hier startet man ebenfalls ueber eine Schotter-Halde, auf ca. 37m gibt es ein Autowrack. Manche behaupten, es handelt sich um einen Ford, andere halten es fuer einen Lloyd. Richtung Herbst gibt es hier oft Saiblinge zu sehn. Dies ist auch der Grund fuer das Winter-Tauchverbot (Laichschutz). Ich hatte hier beim letzen Tauchgang der Saison 2005 im Bereich von den 90ern bis in den 20m-Bereich hunderte (!) Saiblinge auf der Halde und keine Kamera dabei. Und bevor jemand nervoes wird, ich war mit Trimix unterwegs.
Treppe: Dieser Einstieg liegt in der Mitte zwischen den Pegelhauesern. Im Sommer ist hier der Einstieg problemlos. Im Winter, bei um 4-5 m reduziertem Wasserstand, ist es ziemlich anstrengend.
Hinein kann man ja springen, aber irgendwie sollte man auch wieder raus kommen. Die Steilwand geht direkt am Wasserspiegel los. Diese reicht hier bis deutlich ueber 100m! Man sollte also
tarieren koennen ...
Auf Grund dieser Bedingungen trifft man an der Galerie auch oft eine Querschnitt durch die deutsche Tec-Scene. Die Gegend ist abwechslungsreich und bietet Abwechslung fuer
viele Tauchgaenge. Ach ja, auf ca. 95m steht ein alter Fiat...
Galerie dazwischen: Ist eine Alternative, falls die Parkplaetze an der Galerie voll sind. Man startet aehnlich wie vom hinteren Pegel ueber eine Schotterhalde und kann entweder versuchen, von dort die Steilwand zu erreichen oder begnuegt sich mit den Resten der alten Strassenbefestigung und einem meist fischreichen Flachbereich (Barsche, z.T. riesige Hechte).
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Von Urfeld kommend durch den Ort Walchensee fahren. Nach dem Ortsausgang kommt links ein Parkplatz. Von dort fuehrt ein Trampelpfad zum Ufer. Dieser scheinbar unspektakulaere Tauchplatz bietet einige Besonderheiten. Dort gibt es mehrere Quelltoepfe, die zumindest lokal gute Sichtweiten garantieren. Dann liegt dort etliches an Zivilisationsmuell rum (daher auch der Zweitname Radl-Bucht) und auf der gegenueberliegenden Seite der Bucht liegt ein Bootswrack und stehen einige sehenswerte Baeume unter Wasser.
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Erst mal ein paar Worte zu Michi's Tauchtreff: Michi hat ja vor einigen Jahren die Tauchbasis von Tom uebernommen und seitdem viel getan, um aus diesem Kuriositaetenkabinett eine ansehnliche Basis zu machen. 2009 kam auch noch ein neuer Kompressor aus dem Hause Bauer dazu.
Aktuelle Infos zur Basis, zum regelmaessig stattfindenden Stammtisch usw. unter Tauchbasis Walchensee.
Nach dem Paechterwechsel im Hotel Einsiedl scheint auch der Stress mit den Nachbarn vorbei zu sein . Also falls der grosse Hunger kommt oder eine uebernachtung faellig wird, kann das Hotel Einsiedl dieses Problem loesen.
Der Einstieg ist hier sehr komfortabel direkt an einem Steg. Der Grund faellt allmaehlich ab, groessere Tiefen als 20 m sind nur sehr muehsam zu erreichen. Interessant sind auch hier die ueblichen Exponate, wie gesunkene Boote, Briefkaesten, Glockenstuhl und ein kompletter Computerarbeitsplatz. Als suboptimal sehe ich hier die Sichtweiten, da ab der Schneeschmelze das Schmelzwasser in die Bucht reindrueckt und dann ist es mit der Sicht fuer laengere Zeit Essig. Am Schoensten war es bisher nach Saisonstart Anfang Februar (auch hier gilt das Wintertauchverbot) bis April.
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Auch hier ist die Zufahrt nicht ohne Hindernisse, zur Abwechslung haben wir hier einen Mautstrasse, die von Walchensee am Ost-Ufer des Sees Richtung Jachenau fuehrt. An dieser Strasse gibt es noch den Tauchplatz "Hackl". Hier ist auf ca. 18m ein Autowracks zu finden. Aber zum Steinbruch: Grosser Parkplatz, Baenke und Tische am Ufer, Einstieg ueber eine kleine Treppe und Felsen.
Nur bei Schnee und niedrigem Wasserstand kann es etwas schwieriger werden. Der Tauchplatz ist wieder eine felsige Halde. Rechts gibt es auf gut 30m einen grossen Spiegel, hier kann man nochmals den korrekten Sitz der Maske und das Make Up ueberpruefen. Vom Einstieg links steht auf gut 15m ein Maibaum. Es gibt sehr viele Koecherfliegenlarven und Schnecken
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Neben einigen mehr oder weniger bekannten Autowracks (Galerie - Lloyd und Fiat, Pioniertafel - Kaefer Kabrio, Hackl - Kaefer) liegen noch Flugzeugwracks bzw. -teile im See. Vor Jahren traf ich einmal jemanden, der mir von einem englischen oder amerikanischen Bomber im nordoestlichen Teil des Walchensees erzaehlte. Achim Schloeffel beschreibt denn auch im taucher.net / Projekt_Himmelsstuermer, dass er Teile der 1943 abgestuerzten Lancaster in Form eines riesigen Truemmerfeldes im Tiefenbereich von 10 bis 40 m gefunden hat. Ausserdem bestaetigte er eine Me 109 auf 18 m, ebenfalls im nordoestlichen Teil des Sees. Dann gab es ein Sonar-Echo auf 124 m. Hier ist die Identifikation noch nicht erfolgt oder zumindest nicht veroeffentlicht. Gibt da wohl Probleme mit Jaegern und Sammlern. Es soll sich aber den Erzaehlungen der Anwohner nach um eine groessere Maschine handeln. Infos hierzu bei Achim Schloeffel, der sich ab dem Jahr 2000 auf die Suche begab. Ausserdem ist 1978 eine Aero Commander 680W in den See gestuerzt, wurde aber kurz darauf mitsamt der Besatzung geborgen.
Und natuerlich gibt es die ueblichen Geruechte ueber Nazigold...
Weitere Tauchplaetze gibt am Hotel Post Walchensee, den Hackl, ja und dann noch so den einen oder anderen...
Fuellmoeglichkeiten gibt es in Einsiedl bei Michi Tauchbasis Walchensee; bei Franco (wenn er nicht gerade wieder auf der AMBA unterwegs ist) Dive College Kochel und bei Timo in Wolfratshausen im Ausbildungszentrum fuer Mischgastauchen.
weitere Fotos in der Galerie
Kochelsee im Winter
Urfeld
Urfeld
Unter dem Steg
Winterstimmung an der Pioniertafel
Am Ausstieg
Kroetenlaich am Fleckerl Spitz
Galerie Einfahrt im Winter
Camperidylle am Parkplatz
Galerie halb & halb
Galerie
Walchensee Bucht bei Niedrigwasser
Einstieg Einsiedl Bucht
Eis...
Einsiedl Bucht
Einsiedl Bucht
Steinbruch Richtung Sueden
Parkplatz Steinbruch
Autowrack an der Galerie