Wie so oft liegt gutes gar nicht weit weg. Das gilt auch fuer die Steinbrueche in Sachsen. Ich moechte hier auch keine kompletten Tauchplatz-Beschreibungen beisteuern.
Diese gibt es, regelmaessig aktualisiert unter www.200bar.de . Hier finden sich auch ausfuehrliche Anfahrtsbeschreibungen.
Der groesste Teil meiner Vorab-Infos stammen ebenfalls von dieser Seite.
Durch Freunde und Bekannte aus dem Dresdner Raum kam ich schon vor laengerer Zeit, das war im Jahr 2000, das erste Mal nach Steina an den Haustein. Und weil die Prelle
damals ebenfalls von der Tauchschule Dresden bewirtschaftet wurde, waren auch dort ein paar Tauchgaenge faellig.
Seitdem war ich eigentlich jedes Jahr ein- oder mehrmals in der Gegend, das letzte Mal im Maerz 2010 fuer eine knappe Woche. Dadurch habe ich nach und nach auch andere Gewaesser in der Gegend kennengelernt. Neben den hier aufgefuehrten gibt es noch etliche andere Tauchgewaesser in dieser Gegend. Je nach dem, ob und wann ich diese betauche, werden sie hier ergaenzt. Es gibt also noch Potential fuer die naechsten Jahre...
Eigentlich gehoeren hier noch die Steinbrueche und sonstigen Gewaesser Richtung Torgau (Wildschuetz, Hasenbruch, Wolfsberg) und die Leipziger Region natuerlich mit dem Kulkwitzer See dazu. Aber zum Kulki gibt es genug Berichte im Netz und den "Rest" habe ich leider noch nicht betaucht.
Uebernachtungstechnisch kann ich fuer die Ausfluege zu den nachstehenden Gewaessern den Ratskeller Pulsnitz sehr empfehlen. Kleines Hotel mit 5 Zimmern und einer super Kueche, genau das Richtige nach einem anstrengenden Tauchtag. Dazu DER Fachbetrieb fuer den sachkundigen Umgang mit Becherovka.
Der Steinbruch Haustein liegt nordoestlich von Dresden. Anfahrt z.B. ueber die A4, Abfahrt Pulsnitz und dann der Beschilderung nach Steina folgend. In Steina findet sich ein Hinweisschild zur Tauchschule Dresden. Dann geht es noch etwas durch die Praerie und ploetzlich sieht man die Wasserflaeche rechts unter sich.
Tauchbasis, ueberdachte Umkleidemoeglichkeiten, uebernachtungsmoeglichkeiten sind vor Ort. Es fallen Tauchgebuehren in Hoehe von 7 € an. Weitere Infos bei der Tauchschule Dresden . In der Saison wird die Basis auch von Tauchgruppen aus dem befreundeten Ausland besucht, dann herrscht da ganz schoen Betrieb.
Einstieg recht komfortabel, Maximaltiefe gut 30m. Es gibt etliche "Sehenswuerdigkeiten" wie Hinterlassenschaften aus der Steinbruch-aera, eine Werkbank mit (2010 frisch lackiertem) Schlumpf, im Flachbereich einen Garten mit Wasserpflanzen. Es gibt einiges an Hechten, Barschen und einen Waller. Die Sicht kann je nach Wetter, Jahreszeit und Betrieb sehr stark schwanken.
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Anfahrt z.B. ueber die A4 Abfahrt Pulsnitz. Die Prelle liegt bei Bischeim-Haeslich, Neukircher Strasse. In dieser Strasse befindet sich auf der rechten Seite ein Steinbruchmuseum und gleich daneben befindet sich der Parkplatz vor der Prelle.
Einstieg ebenfalls sehr komfortabel. Maximaltiefe ueber 40m. Auch hier gibt es diverse Steinbruch-Hinterlassenschaften, ein Motor-Kajuetboot-Wrack und den "Ayer's Rock". Bei guter Sicht
ergeben sich interessante Ausblicke nach oben Richtung Steinbruch-Museum. Wenig Fisch und, ausser am Einstieg, wenig Bewuchs.
Stand Maerz 2010 wird die Prelle nicht mehr von der Tauchschule Dresden bewirtschaftet, damit kostet das Tauchen auch nix mehr.
Ein Tipp fuer die Nichttaucher oder die Pausen zwischen den TG sind natuerlich das Steinbruch-Museum, ein weiterer Steinbruch hinter der Prelle sowie die Luise.
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Nur wenige Minuten mit dem Auto von der Prelle entfern liegt die Luise als dritter Steinbruch an diesem Fleck. Diese habe ich noch nicht selbst betaucht. Am Einstieg geht es aber in einer Bucht sehr flach ins Wasser. Die Maximaltiefe soll bei ca. 30m liegen. Im Sommer ist mit reichlich Badegaesten zu rechnen, damit ist auch der nichttauchende Teil der Familie aufgeraeumt. Ausserdem laedt die Umgebung zum Wandern und Klettern ein.
Anfahrt z.B. ueber die A4 Abfahrt Pulsnitz. Ebenfalls bei Bischheim-Haeslich. In diesem Fall geht es am Ortsende links weg Richtung einem bewaldeten Huegelchen, dem Muehlberg. Dort liegen in trauter Dreisamkeit die Grosse und Kleine Aktie und die Blaue Grotte dicht beieinander. Da die Tauchbasis in Bischheim Haeslich seit Mitte 2008 geschlossen ist, entfaellt auch die bisher dort zu entrichtende Tauchgebuehr.
Im Wald angekommen trifft man an einer Weggabelung auf den Einstieg. Dieser erfolgt ueber eine Treppe und dann noch ueber eine kleine Leiter die letzten paar Stufen ins Wasser. Dort geht es dann gleich senkrecht abwaerts bis jenseits 20m, die Maximaltiefe soll bei 24m liegen. Ich war bisher einmal dort drin (Maerz 2010). Da zu diesem Zeitpunkt gerade die Eisschmelze in Gange war, sind die an diesem Tag herrschenden Sichtweiten nicht unbedingt repraesentativ: Die oberen paar Meter mit vielen Schwebstoffen, dann jenseits ca. 5m sehr gute Sicht und ab 19m schlagartig nahe Null (Das 10W-Pilotlicht an meinem hinunter gehaltenen Blitz "verhungerte" nach ca. 20cm). Deshalb bin ich dann eher im Tiefenbereich 10-15m unterwegs gewesen und haben nur den eisfreien Bereich vom Einstieg links entlang betaucht. Gegenueber gibt es einige Bereiche, die mit Leinen markiert sind. ueber die dort befindlichen "Sehenswuerdigkeiten" kann man aber durchaus geteilter Meinung sein.
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Die Kleine Aktie liegt rechts an ihrer grossen Schwester vorbei weiter bergauf. Hat man sie erreicht, ist man aber noch lange nicht am Einstieg. Dieser erfolgt ueber eine gut 10m hohe Stahlleiter auf der gegenueberliegenden Seite. Da ich bei meiner Tour im Maerz 2010 keine Idee hatte, wie ich dort meine Fotoausruestung heil runter und danach wieder hoch bringen sollte und ohnehin die Zeit knapp wurde, habe ich mir einen TG dort verkniffen.
Die Blaue Grotte erreicht man an der Grossen Aktie links vorbei. Dann noch ein wenig Kletterei erst berauf und dann hinab zum Wasser. Ist aber im Vergleich zur Kleinen Aktie als sehr komfortabel zu bezeichnen. Der Einstieg sieht recht problemlos aus. Die Maximaltiefe soll bei ca. 30m liegen. Auch hier kann sich der nichttauchende Anhang bei Bedarf beim Sonnen, Baden oder Wandern/Klettern vergnuegen.
Zu erreichen ueber die A4, Abfahrt Uhyst. Nahe dem Ort Horka. Anfahrtsbeschreibung wie immer bei www.200bar.de .
Neben der Tauchbasis gibt es eine weitere Tauchschule mit Fuellmoeglichkeit in einem Gehoeft direkt dort, wo der Weg zum Steinbruch abzweigt. Am Steinbruch gibt es eine sehr komfortable Tauchbasis mit allem was das Herz begeht: Uebernachtungsmoeglichkeiten, Parkplaetzen, Gestellen und Tischen fuer das Tauchgeroedel und eine moderne Fuellanlage.
Meine Premiere in Horka war ebenfalls im Maerz 2010. Das Eis war gerade (fast) weg. Ich war an diesem Tag der einzige Taucher im Gewaesser und hatte traumhafte Sichtweiten, wie die nebenstehenden Bilder zeigen. Da
hat das schon Spass gemacht! In der Saison sieht das sicher ein wenig anders aus. Aber auch dann sollen Sichtweiten ueber 10m moeglich sein.
Tauchgenehmigung kostet 6 €/Tag. Betrieben wird der See von
Cosi's Tauchoase .
Maximaltiefe liegt bei gut 30m und Horka wird immer tiefer (ca. 30 cm pro Jahr). Der Weg zum Einstieg ist nicht ohne: unzaehlige Stufen ueber eine Stahltreppe, die man nach dem TG ja auch wieder hoch muss.
Neben einigen wenigen Barschen gibt es in Horka drei Haie. Zwei davon haengen auf ca. 15m, Teile des dritten sind verteilt. Ausserdem gibt es neben den Treppen, die anzeigen, dass der Wasserspiegel einmal deutlich weiter unten gewesen ist, noch eine Biertischgarnitur, das Pumpenhaeuschen, diverse Sehenswuerdigkeiten und den ueblichen Kleinkram.
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Ich habe lange ueberlegt, ob ich diesen Tauchspot mit aufnehmen soll. Infos gibt es wie immer aktuell auf www.200bar.de . Ich war 2008 einmal fuer ein paar TG dort und habe den Tauchplatz trotz schlechtem Wetter in sehr guter Erinnerung. Betreut wird der Steinbruch von Falk Sauer. Ich weiss aber nicht, wie der aktuelle Stand ist. Als ich dort war, gab es Waller-Garantie. Deshalb vielleicht nur die offiziellen Angaben: "Der Steinbruch "Pielitzer Abyss" ist ein ehemaliger Granitsteinbruch bei Pielitz in der Naehe von Bautzen. Der Tauchspot liegt im Wald, direkt am Fuss des Berges Czorneboh (mit ueber 500m der hoechste vor Ort)."
Einstieg ueber Treppen und Steg recht komfortabel. Maximaltiefe ca. 26m
Es sind Gebuehren faellig, Stand 2008 waren es 7 €
Zu erreichen ueber die A4 nach Kamenz. Die Lage ist eher ungewoehnlich mitten im Ort Kamenz in der Macherstrasse neben einem Wohngebiet.
Auch hier stammen meine Erfahrungen aus einem Tauchgang im Maerz 2010. Und die waren leider nicht berauschend. Zwar wird der Steinbruch kuenstlich belueftet, das hat aber an dem Tag auch nichts genuetzt. Da war die Sicht
erst ab ca. 20m als solche zu bezeichnen. Darueber war sie nicht vorhanden und ab dann war es trotz guter Sicht zappenduster.
Die Maximaltiefe liegt bei 70m. Damit ist es ein Treffpunkt fuer die europaeische Tec-Taucherei der Region. Die taucherische Infrastruktur ist gut ausgebaut und wird staendig erweitert. uebernachtungs- und Umkleidemoeglichkeiten
sowie Grillplatz und sanitaere Anlagen sind vorhanden. Auf Grund dessen ist auch logisch, dass fuer das Tauchen ein Obolus von 8,50 € pro Tag erhoben wird.
Weitere Infos direkt bei der Tauchbasis Sparmann .
Der Steinbruch Miltitz ist ein idyllisch gelegener Granitsteinbruch in der Naehe von Kamenz. Der Steinbruch ist derzeit ca. 19m tief, der Wasserstand steigt aber noch. Der Einstieg erfolgt ueber eine Stahltreppe mit einer
kleinen natuerlichen Plattform am Wasser. Der abschuessige Weg zum Einstieg ist durch den Einbau von Stufen entschaerft worden.
Tauchbasis Tauchteam-Druckausgleich vorhanden, Gebuehr 6 € pro Tag.
Meine Erfahrungen basieren auf einem TG im Sommer 2007. Da war die Sicht leider nur im Flachbereich gut. Ab ein paar Meter Tiefe war dann nix mehr ausser kalt. Von den lebendigen Highlights (Sterlets und Waller) war auch keine Spur. Und die auf dem Gelaende zu besichtigenden Skulpturen waren eben nur ueber Wasser und noch nicht wie jetzt versenkt. Diese Skulpturen entstanden waehrend des "Kunstprojektes am Krabatstein". 2007 und 2008 wurde ein Teil davon versenkt, der Rest laesst sich trockenen Fusses besichtigen. Damit haben die mitreisenden Nichttaucher Beschaeftigung bzw. so koennen die leidigen Oberflaechenpausen sinnvoll genutzt werden.
Nicht zu verwechseln mit dem Bergwerk Miltitz bei Meissen
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Kubschuetz hat zwei Steinbrueche, beide liegen fast nebeneinander. Die Tauchbasis liegt direkt an der Bundesstrasse B6, wenn man von Bautzen nach Loebau faehrt, dann kommt man in Kubschuetz direkt daran vorbei. Kann man nicht verfehlen. Die Tauchbasis ist in aller Regel Freitag bis Sonntag immer ab 10.00 Uhr geoeffnet, eine telefonische Voranmeldung ist jedoch zu empfehlen. Ein Kompressor ist vor Ort, es kann also auch nachgetankt werden. Die Einstiegsgebuehr liegt bei 4,- €.
Bisher habe ich die Steinbrueche nur von aussen besichtigt und mit dem Besitzer/Paechter gesprochen. Dietmar macht auf jeden Fall einen sehr netten und hilfsbereiten Eindruck. Weitere Infos direkt bei Tauchbasis DR diving .
Eckartsberg liegt bei Zittau, also im 3-Laendereck, sofern man den Ratskeller Pulsnitz als Ausgengspunkt gewaehlt hat, sind das doch ca. 80 km.
In diesem Sonnenbasalt-Steinbruch gibt es zwei Einstiege, einer liegt in Zustaendigkeit der Tauchschule am Eckartsberg , fuer den anderen zeichnet der Tauchclub Zittau e.V. verantwortlich. Ein Besuch der Tauchschule von Volkmar Elfert ist auf jeden Fall lohnend ob der vielen Exponate und ausserdem notwendig, um die Gebuehr von 5 € pro Tag abzudruecken, Flaschen kann man hier auch fuellen
In beiden Faellen geht es ueber lange Treppen abwaerts zum Wasser - und nach dem Tauchgang wieder hinauf!!!
Hier mein Bericht von 2007: Erstes Highlight war denn direkt am Einstieg ein Schwarm Karpfen, die sich dort von Land aus mit Nudeln fuettern liessen. Und die Karpfen fluechteten auch nicht, als wir direkt dort ins Wasser gingen. Dann ging es zu einem Tauchgang rund um den See. Dank gutem Briefing fanden wir einen grossen Waller, der unter einem umgestuerzten Baum doeste. Die statischen Highlights, wie z.B. ein Auto, liegen leider etwas tiefer und dort war die Sicht fast nicht vorhanden. Nachdem wir fast um den See rum waren, kamen uns dann die Karpfen vom Anfang entgegen. Auch wenn das vielleicht nicht ganz der political correctness entspricht, wir waren vorbereitet und hatten eine alte Semmel dabei. Was dann abging, habe ich nicht erwartet und bisher noch nie auch nur annaehernd so erlebt. Bisher hatte ich immer Schwierigkeiten, ob im Ilse- oder Kulkwitzer See, ueberhaupt halbwegs nahe an Karpfen heranzukommen. Hier musste ich mir meinen Platz neben meinen Buddies muehsam gegen die draengelnden Karpfen erkaempfen. Interessanterweise ist die Gruppe inhomogen, es sind dort verschiedene Arten verschiedenen Alters zusammen unterwegs und ziehen wie ein paar Halbstarke randalierend durch die Gegend.
Nach gemuetlicher Kaffeepause mussten wir dann noch den zweiten Tauchgang in Angriff nehmen. Dieser erfolgte dann vom Gelaende des Tauchclubs. Auch diese Treppe war wieder heftig, vor allem nach dem Tauchgang, denn so viel verliert eine
Tauchflasche doch nicht an Gewicht. Der grosse Waller war zwar nicht mehr am Platz, leider, da die Fotos vom ersten Tauchgang doch nicht so toll geworden waren. Dafuer fanden wir zwei kleinere, die allerdings recht scheu waren. Aber das
muss man erst mal schaffen, bei zwei Tauchgaengen jeweils Waller zu sehen. Attraktion waren natuerlich wieder die Karpfen. Nachdem sie gemerkt hatten, dass es was zu fressen gibt, waren sie wieder nicht mehr zu bremsen und haben uns fast
ueber den Haufen geschwommen. Irgendwann war der Tauchgang aber leider wieder vorbei.
Seit 2007 habe ich mehrere Versuche unternommen, dort wieder zu einem TG zu kommen, bisher leider ohne Erfolg.
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weitere Fotos in der Galerie
Prelle
Pulsnitz / Hotel Ratskeller
Tauchbasis Haustein
Haustein Einstieg
Tauch-Schlumpf (noch mit frischem Lack)
Prelle
Prelle
Luise
Grosse Aktie
Kleine Aktie, Blick auf "Einstieg"
Horka
Horka
Pielitzer Abbyss
Pielitzer Abbyss
Sparmann
Sparmann
Miltitz
Tauchbasis Miltitz
Kubschuetz I
Kubschuetz II
Eckartsberg
Treppe an der Tauchschule
Treppe am Tauchclub