Calypso-Phot | Serienstart der Calypso-Phot ist 1958. Die Kamera wird von oben in das (Becher-)Gehaeuse gesteckt, die
Abdichtung erfolgt ueber einen O-Ring. Zum Oeffnen und Schliessen muss das Objektiv entfernt werden. Im geschlossenen Zustand verriegelt das Objektiv
damit das Gehaeuse. Zum Oeffnen ist am Tragegurt auf jeder Seite ein Hebel angebracht, mit dem man das Innenleben heraushebeln kann. Das Gehaeuse hat
einen Bezug aus Robbenfell - was heute fuer weltweite Proteste sorgen wuerde (okay, ausser vielleicht in Island, Japan, USA). Blende und Entfernung
werden mit Stellraedern links und rechts am Objektiv eingestellt. |
Nikonos (I) | Fortsetzung der Produktion der unveraenderten Calypso-Phot ab 1962/63 bei Nikon. Na gut, zwei Aenderungen gab es doch:
Das Robbenfell wird durch Gummi ersetzt. Und das Objektiv stammt nicht mehr von Som-Berthiot sondern von Nikon selbst. |
Nikonos II | Kleine Verbesserungen wie z.B. eine Kurbel auf dem Rueckspulknopf. Produktion von 1968-1975 |
Nikonos III | Neues moderneres Design, viele Detailverbesserungen. So gibt es eine geaenderte Blitzbuchse und verbesserte Bedienelemente.
Aber es bleibt noch alles reine Mechanik. Auch der grundsaetzliche Aufbau bleibt erhalten. Produziert bis 1980 |
Nikonos IVa | Neue Form des Gehaeuseaufbaus mit angelenkter Rueckwand, wie man es ueblicherweise von anderen Kameras kennt. Dies
stellte wohl viele Nutzer vor Probleme, denn bei der IVa haeuften sich die Klagen ueber abgesoffene Kameras. Immerhin gibt es einen deutlich groesseren
Sucher. Dazu erstmals eine Belichtungsautomatik mit Blendenvorwahl, mit Ausnahme der mechanischen 1/90 leider ohne manuelle Eingriffsmoeglichkeiten.
Fuer Blitz-TTL ist ein externer Sensor erforderlich, ausserdem steht nur die Synchronzeit von 1/90 zur Verfuegung, was auch viele Fotografen nicht
gluecklich machte. |
Nikonos V | Aufbau grundsaetzlich wie die IVa, Abdichtung mit O-Ring statt Flachdichtung. Belichtungsautomatik mit Blendenvorwahl, die
auch mit externen Blitzen funktioniert. Zusaetzlich manueller Modus mit Belichtungszeiten von 1/30 bis 1/1000. Die Belichtungszeit wird im Sucher angezeigt,
ebenso eine Warnung bei Ueber- oder Unterbelichtung, dazu noch die Blitzbereitschaft. Die Belichtungsmessung wird mit dem Antippen des Ausloesers
eingeschaltet, allerdings nur, wenn das Bildzaehlwerk zwischen 1 und 36 steht. Sie schaltet sich bei vollen Batterien nach 16 sec. wieder aus, werden
die Batterien leer, schon nach ca. 8 sec. Lieferbar mit orangen oder dunkelgruenen Griffflaechen. Bauzeit 1984 bis 2001. Wenn man diese 17 Jahre
Bauzeit mit der Lebensdauer heutiger Produkte im digitalen Sektor vergleicht, was faellt einem da noch ein? |
Objektive | Von der erste Calypso an war die Kamera standardmaessig mit einem 35mm-Objektiv ausgestattet. Bald gab es Wechseloptiken mit 28
und 80 mm Brennweite. Das legendaere UW Nikkor 15 mm 1:2,8 kam spaeter hinzu, ebenso wie ein Nikkor mit 20 mm. Fuer die 35 mm-Optik war im Sucher ein
Leuchtrahmen, ab der Nikonos III ebenfalls fuer das 80er. Fuer das 28er konnte man behelfsmaessig das komplette Sucherbild nutzen. Fuer alle Brennweiten
gab es aber auch Aufstecksucher, spezielle Ausfuehrungen fuer eine Brennweite oder mit einer wechselbaren Blende anpassbar an verschiedene Brennweiten
und mit oder ohne Parallaxenausgleich.
Fremdhersteller: Sea&Sea mit 20 und 15 mm sowie in Gehaeusen 17 und 18 mm sowie ein Fisheye 12 mm (Aquatika). Die Objektive sind ueber die komplette
Bauzeit kompatibel. Nur beim "alten" Nikkor 15mm deckt das Objektiv in der Kamera den TTL-Sensor ab, deswegen funktioniert die Belichtungsautomatik
in dem einen Fall nicht. Bei dem UW Nikkor 15 mm 1:2,8N war aber auch dieses Problem wieder behoben. Das 80er war wohl eher fuer die Zielgruppe gedacht,
die die Nikonos ueber Wasser unter erschwerten Bedingungen nutzen wollte (heute klassisch unter Outdoor zusammengefasst). Nur dieses und das 35er sind an
Land zu verwenden, die anderen sind fuer unter Wasser korrigiert und liefern ueber Wasser kein scharfes Bild. |
Blitze | Zum einen bot Nikon eigene Blitzgeraete an, als erstes Anfang der 70er einen Stabblitz fuer Kolbenblitzbirnen fuer die II. Zur IVa gab
es mit dem SB-101 den ersten Elektronenblitz. Mit der V erschien der SB-102. Es folgten der SB-103 bis SB-105. Andererseits konnte fast jeder verfuegbare
Unterwasserblitz an der Nikonos verwendet werden. Dass eine Nikon-TTL in den Blitzen der Fremdhersteller verbaut war, gehoerte schlicht zum guten Ton.
Wenn man mal von Ikelite absieht, die einen eigenen, aber auch gut funktionerenden Weg verfolgen. Allerdings wurde da neben dem Zuendsignal nur das
Loeschsignal fuer den Blitz benoetigt, Blitzbereitschaftsanzeige im Kamerasucher war schon Luxus. Also anders als heute, wo die Blitzprotokolle zum einen
wesentlich umfangreicher und zum anderen so gestaltet sind, dass eine Interpretation durch "Fremde" verhindert werden soll. |
Zubehoer | Makrovorsaetze (die mit den huebschen Staebchen; Hersteller z.B. Sea&Sea), Zwischenringe, bei den aelteren Modellen war
noch ein externer Belichtungsmesser erforderlich (alternativ Sekumatic oder Sea&Sea). Dazu gab es Wet-Adapter, um selbst unter Wasser Objektive zu wecheln. |
Nikonos RS | Als Nikon im Januar 1992 auf der DEMA die neue RS vorstellt, ueberschlugen sich die Fachmedien. Zeitschriften wie die UWF
hatten einen Sonderteil zum Thema. Das war DIE Neuigkeit: Eine SLR-Amphibienkamera mit TTL und Autofokus, einsetzbar bis 100 m, dazu hervorragende
Bedienbarkeit und ein tolles Design. Da zuckten sicher manchem UW-Fotograf die Finger. Wenn da nicht der Peis gewesen waere! Dazu schwer wie ein
Ziegelstein, der Body allein wiegt schon ueber 2 kg. Im Gegensatz dazu wiegt ein Nikonos V-Body gerade mal 700 g, von der Nikonos II mit ihren 500 g
ganz zu schweigen. Damit wurde die RS nicht wie geplant der Nachfolger der Nikonos V. Im Gegenteil, die Produktion wurde bereits 1996 wieder eingestellt.
Grund hierfuer lt. Nikon der komplizierte Herstellprozess und natuerlich der schleppende Absatz. Anfangs gab es auch noch Dichtigkeitsprobleme wegen
dem verwendeten O-Ring, bzw. dessen Oberflaeche Baujahre 1991 bis 1996 |
Objektive | Wurden fuer die RS neu entwickelt. Dabei sind Linsen herausgekommen, die heute noch ihresgleichen suchen:
R-UW AF Nikkor 2,8/28 als Standard-bzw. Einsteiger-Objektiv,
R-UW AF Micro Nikkor 2,8/50,
R-UW AF Zoom-Nikkor 2,8/20 - 35 mm als erstes und einziges Unterwasser-Zoom-Objektiv und das
R-UW AF Fisheye Nikkor 2,8/13.
Bis auf das Makro sind die Objektive nur unter Wasser verwendbar - sofern man sich nicht auf einen kleinen Bereich verlassen will, in dem die Linsen
doch scharf abbilden.
Dazu gab/gibt es von Rene Aumann einen 2fach Telekonverter und eine Spezialoptik (2,8/18 Weitwinkel in einem eigenen Gehause mit Domeport).
Andere Objektive sind an der Kamera nicht verwendbar! Und umgekehrt sind diese Objektive auch nicht an anderen Kameras verwendbar. |
|
Und damit es sich lohnte, kam mit dem SB-104 gleich noch das auf die RS abgestimmte Blitzgeraet dazu (auch preislich ☺).
Offizielle Verkaufspreise mus ich noch rausbekommen. Angekuendigt waren der Kamera-Body fuer 4.500 DM, das Zoom fuer 5.500 DM und das Makro fuer 3.000 DM.
Zu Stueckzahlen habe ich auch noch nichts ermitteln koennen. Sie duerften sich aber im unteren 5-stelligen Bereich bewegen. |
| |
|