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Dieses Jahr war es wieder einmal soweit, es ging in den Urlaub in unsere inzwischen (fast) 2. Heimat nach Curacao.
Als ob durch die vorher fuer Chaos
sorgende Aschewolke aus Island nicht schon genug Spannung in der Luft lag, wollten wir wieder etwas Neues ausprobieren. So war dieses Mal als Fluglinie Martinair
an Stelle KLM geplant. Und als Start-Flughafen Amsterdam Shiphol.
Vorteil der Aktion:
Update 2012: Martin Air bietet keine Passagierfluege mehr an. Dafuer fliegt Air Berlin (ebenfalls ab den gaengigen deutschen Fluhaefen ueber Duesseldorf).
So nutzten wir die Gelegenheit und fuhren am 04.06.2010 frueh gegen 5 bei mir los und waren relativ entspannt gegen 12 am Hotel. Nach Check in hatten wir dann bei Top-Wetter einen Nachmittag, um Amsterdam zu erkunden. Am naechsten Morgen fuhren wir mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen, um dort das uebliche Procedere zu absolvieren.
Check in war problemlos, wir hatten ein zusaetzliches Gepaeckstueck angemeldet und mussten das vor Ort bezahlen. Ausserdem hatte ich Kompressorersatzteile dabei, wo die Rechnung vom Zoll abgestempelt werden musste. Erstaunlich mal wieder: Biene hatte einen Trolley als Handgepaeck dabei (D80 mit Zubehoer, UK-Germany-Gehaeuse, Seacam-Blitz usw.), der musste auf die Waage. An meinem unauffaelligen Billig-Rucksack war dagegen niemand interessiert, besser so - Sea&Sea-Gehaeuse, Fisheye-Dome, Flatport, Subtronic Gamma, Tauchlampe usw. = 17 kg.
Shiphol ist ja nicht gerade ein kleiner Flughafen, dementsprechend sind die Wege. Nach einer laengeren Fusstour fanden wir dann auch unser Gate. Handgepaeck-Kontrolle
erfolgt in Shiphol direkt am Gate. Aber da gab es nur die ueblichen fragenden Blicke und unsere Antwort "Underwater Foto-Equipement" und gut war's. Irgendwie hatten wir
das Gefuehl, dass die Fluege nach Curacao noch wie Inlandsfluege behandelt werden...
Der Flieger, Boeing 767 (ja genau die, wo vor kurzem Risse an den Triebwerksaufhaengungen
festgestellt wurden ☺) voll, da es erst nach Aruba ging. Auf dem Hinflug hatten wir nur normale Holzklasse gebucht, damit waren Bier und Wein gebuehrenpflichtig. Und einen
personengebundenen Media-Player gab es ebenfalls nur gegen 12 € in bar. Positiv fiel auf, dass nach dem Start gleich mal pro Person eine 0,5l-Flasche Wasser ausgegeben wurde.
Die Beinfreiheit fand ich zumindest akzeptabel.
Insgesamt fand ich den Service, der im Internet teilweise als grottenschlecht dargestellt wird, absolut okay und nicht
schlechter als den der Mutter KLM bzw. Air France.
Der Flug ging zuerst nach Aruba. Dort wurden die Passagiere mit Zielort Aruba abgeworfen, die Crew gewechselt, der Flieger um uns rum geputzt und dann ging es noch schnell
die paar Meilen rueber nach Curacao. Aufenthalt in Aruba eine gute 1/2 h. Ankunft in Curacao puenktlich. Passkontrolle, Gepaeckausgabe und Zoll problemlos. Allerdings
wird dort das Gepaeck auch bei der Einreise durchleuchtet, warum auch immer...
Dann mit dem Taxi zum Sun Reef (naehere Infos zum Sun Reef siehe weiter unten), in dem wir
die erste Woche verbringen werden. Dort Garten-Studio bezogen und ein erstes Bier mit Wim und Lisbeth, den Eigentuemern der Anlage getrunken.
Am naechsten Morgen war dann erst mal eine Runde Begruessung angesagt, diverse Bekannte kamen vorbei, ausserdem war Einkaufen faellig. Und am Nachmittag endlich der erste Tauchgang, der Bequemlichkeit halber gleich am Hausriff. Okay, da war das uebliche zu sehen. Nach inzwischen ca. 120 TG rund um Curacao sieht man eher selten etwas komplett Neues. Allgemeine Infos zum Tauchen weiter unten. Doch halt, etwas hat uns gewundert, naemlich die Begegnung mit 2 Feuerfischen. Auf Nachfragen die Erklaerung: Vor Jahren sind bei Florida einige aus einem Aquarium ausgebuechst (oder wurden ausgesetzt). Die haben sich inzwischen ueber die komplette Karibik ausgebreitet und sind in diesem Jahr auch auf Curacao angekommen. Hier haengen jetzt ueberall Schilder, besser Steckbriefe, nach dem Motto "tot oder lebendig". Wird aber nichts bringen, da die komplette Nordseite und ca. die Haelfte der Suedseite nicht betaucht werden. Stellt sich nur die Frage, ob die Eindringlinge Einfluss auf die einheimischen Arten haben werden...
Ab dem naechsten Tag hatten wir dann unseren gewohnten und eher gemuetlichen Rhythmus mit 2 TG pro Tag. Ein grosser Vorteil des Sun Reefs ist die zentrale Lage. Damit wollten wir
dann die Tauchplaetze oestlich und westlich von Willemstaad absolvieren. In der zweiten Woche sind wir Richtung Westpuunt umgezogen, mit den schoenen Tauchplaetzen dieser Gegend in
der naeheren Umgebung.
Somit waren wir die naechsten beiden Tage am Tugboat. Dies ist wohl das bekannteste "Wrack" (ein kleiner Schlepper in einer Tiefe von ca. 5 m) von
Curacao und auch ganz nett anzusehen. Aber eigentlich interessant ist dort der Flachbereich bzw. weiter gen Osten eine sehr schoene und abwechslungsreiche Steilwand, durchzogen
von Canyons und mit einem spannenden Riffdach mit Gorgonien und Elchkorallen. Dadurch dass wir meist recht flach unterwegs waren, kamen dann schon Tauchzeiten jenseits der 100 min
zusammen. Aber das ist ja das Schoene bei dieser Art Tauchen, da kann man eben tun und lassen was man will.
Weitere Tauchplaetze in der ersten Woche waren:
Nachdem wir es beim letzten Mal (2007) endlich einmal geschafft hatten, einen Trip nach Klein-Curacao zu unternehmen, war dies auch dieses Jahr Pflicht. Ist zwar etwas stressig,
da die Meermaid (als einziger Anbieter) schon 7:00 Uhr ablegt. Davor sind aber noch ca. 45 min Autofahrt faellig, also gar keine urlaubstypischen Zeiten. Die Kosten liegen inzwischen
bei 85 $ pro Person und da muss man das Tauchgeroedel incl. Flaschen noch selbst mitbringen und auf das Schiff schleppen. Aber es lohnt sich unbedingt. Unter Wasser ist auf Klein-Curacao
alles noch ein bisschen groesser, als auf (Gross-) Curacao. Die Insel wird nur 2-3x die Woche angefahren und von den vielleicht 50 Gaesten sind laengst nicht alles Taucher.
Die Fahrtzeit liegt bei gut 2 Stunden. Diese waren dieses Jahr ausgesprochen unterhaltsam, wir hatten kraeftigen Wind und Seegang, weshalb etwa 15% der Gaeste unterwegs Fische fuetterten.
Eigentlich ist Klein-Curacao nur eine bessere Sandbank mit einem nicht mehr in Betrieb befindlichen Leuchtturm, ein paar Fischerhuetten und ein paar Wracks drauf. Damit ist ein wenig
Robinson-Feeling angesagt. Nach Ankunft gibt es reichlich Fruehstueck, nach dem ersten TG dann ein traumhaftes BBQ und nach der Mittags-Pause einen 2. TG.
Die TG erfolgen immer
vom Zodiak zurueck zur Meemaid (bei Bedarf mit Zodiak-Shuttle fuer das letzte Stueck). Die Mittagspause kann man zur Besichtigung des Leuchtturms oder der Wracks nutzen. Letztere natuerlich
nur, wenn gerade welche da sind. Ein stark laedierter Frachter liegt schon seit etlichen Jahren dort. Von den beiden Segelbooten aus 2007 war nix mehr zu sehen. Da bekommt man Ehrfurcht
vor der Kraft, die Wind und Wellen entwickeln koennen...
Nach einer Woche war Zeit, die Unterkunft zu wechseln. Also alles Gepaeck in unseren KIA Picanto gewuerfelt, erstaunlich, was in diesen Winzling so alles reinpasst. Dann ging es in unser "altes" Revier, nach Westpuunt. Hier ist alles etwas familiaerer, man wird auf der Strasse gegruesst. Auch die Fischer fragen schon mal nach, wo man tauchen war und was es dort fuer Fisch gibt ☺
Die Blue View-Appartements sind frisch renoviert, Schlafzimmer und Kueche gross und gut ausgestattet. Der Blick vom Balkon ist unbeschreiblich schoen, die Sonnenuntergaenge ein Genuss. Weiteres zum Blue View weiter unten.
Tauchplaetze gibt es hier zur Genuege. Hier waren wir zu TG an folgenden Tauchplaetzen:
Abreise: Nun geht es wieder zurueck, nach einem wie immer viel zu kurzen Urlaub. Mit Auto zum Hato Airport, Auto abgestellt, Gepaeck raus, Autoschluessel in Handschuhfach.
Danach Check in incl. Bezahlen des Zusatzgepaecks und Upgrade auf Comfort Class sind problemlos gelaufen. Irgendwie kamen da noch Erinnerungen an das Chaos 2007 auf, wo binnen 1/4 Std.
sowohl eine KLM- und eine Martinair-Maschine starten sollten und die sehr gruendlichen Gepaeck- und Personenkontrollen beachtliche Verspaetungen verursacht haben.
Zur Komfort-Klasse: Zum einen gibt es deutlich mehr Beinfreiheit, offiziell 10%, nur weiss niemand, wovon denn 10%. Ich wuerde eher sagen gefuehlte 10cm. Bier und Wein sind kostenlos,
ebenso der Medienplayer, Kaliber Ziegelstein. Somit habe ich jetzt endlich Avatar gesehen, wenn auch nur auf 8-9".
Der Rueckflug war schneller als geplant. In Amsterdam konnte ebenfalls alles zuegig erledigt werden. Nur die Temperaturen von um die 10°C waren komplett inakzeptabel, aber nicht zu aendern.
Transfer zum Hotel-Parkplatz und Rueckfahrt verliefen unspektakulaer. Somit waren wir bereits 12:30 auf der Autobahn Richtung Deutschland, gegen 20:00 wieder zu Hause
und am naechsten Morgen bei der Mehrung des Bruttosozialprodukts...
Sun Reef
Bei unserem nunmehr 5. Aufenthalt auf Curacao (innerhalb von 8 Jahren) sind wir wieder, wie schon 2002 und 2007 im Sun Reef Village in Boca St. Michiel. Fuer viele praegt diese Anlage das Bild der Insel. Es ist eine abgeschlossene Anlage direkt am Meer mit mehreren Garten-Studios und hauptsaechlich Oceanfront-Bungalows. Alle bieten reichlich Platz, gemuetliches Mobiliar, eine komplett ausgeruestete Kueche und sind mit Klimaanlage ausgestattet. Zurzeit wird auch fleissig renoviert: die Badezimmer sind z.T. schon komplett neu und sehr liebevoll gestaltet, die Fenster werden neu, die Daecher sollen folgen.
Da wir nur eine Woche bleiben wollten, hatten wir ein Garten-Studio gebucht. Dieses hat den Vorteil, dass man alle Vorgaenge auf dem Gelaende unter Kontrolle hat. Obwohl die Garten-Studios geraeumig sind und die Einrichtung bestens, die Oceanfront-Bungalows sind doch eine Klasse besser: Viel mehr Platz, grosses und abgeschlossenes Freigelaende, direkten Blick auf das Meer und den Sonnenuntergang, ab und zu ein Leguan auf der Durchreise. Ausserdem geht direkt am Wasser ein leichter Wind, der auch einen guten Teil der Moskitos vertreibt. Ansonsten helfen nur Autan, Ventilator, Raeucherstaebchen, Fliegenklatsche, je nach persoenlichen Vorlieben. Nachts sind die installierten Moskitonetze ueber den Betten unbedingt zu empfehlen.
Der grosse Vorteil der Anlage ist die zentrale Lage (10 min bis Willemstad, und jeweils etwa 3/4 Stunde bis zum Westpunt bzw. in der anderen Richtung bis zum Tugboat. Und auf dem Rueckweg kommt man am groessten Supermarkt der Insel vorbei, der mit dem Auto 5 min vom Sun Reef entfernt ist.
Rancho el Sombrino / Blue View
Von der BOOT kannten wir die Eigner des Rancho el Sobrino, denen auch die Blue View Appartements, nur wenige hundert Meter entfernt, gehoeren. Inzwischen arbeitet auch die Muenchnerin
Bianca Schaff, die wir vom Tourist Board Curacao kannten, vor Ort im Rancho.
Rancho el Sobrino: Appartement, Pool und Restaurant (2010 neben einheimischer auch mit Thueringer Kueche, da Koch und auch die Bardame aus Thueringen kommen)
Blue View: Traumhafte Lage direkt am/ueber dem Meer, unbezahlbarer und unverbaubarer Ausblick auf die Bucht und die Sonnenuntergaenge. Tauchplatz direkt vor der Haustuer. Weitere zwischen 3
und 20 min mit dem Auto entfernt. Frisch renoviert, komplette Ausstattung mit grossem Bett, Sat-TV, DVD-Player, Kueche, Dusche/WC und selbstverstaendlich Klimaanlage.
Nicht zu vergessen: Die Elektrizitaet hat auf der Insel 110 V und die Stecker sehen natuerlich auch anders aus (US-Ausfuehrung), also Reisestecker nicht vergessen und bei Ladegeraeten usw. auf die richtige Betriebsspannung achten.
Einkaufen / Essen
Das Angebot in den groesseren Supermaerkten ist riesig, da zum einen die europaeische Palette durch das Mutterland Niederlande vertreten ist, dazu die US-amerikanischen und natuerlich suedamerikanischen Produkte. Das Preisniveau hat sich durch den Dollarkurs (die Landeswaehrung Antillen-Gulden ist an den Dollar gekoppelt) gegenueber unserem letzten Aufenthalt wegen der Euro-Schwaeche mal wieder verschlechtert, aber vielleicht ist das ja bis zur Kreditkatenabrechnung wieder besser. Bezahlen kann man mit NAF (Antillen-Gulden), Dollar oder jeder gaengigen Kredit- oder EC-Karte. Bargeld gibt es am Automaten ebenfalls sowohl in Dollar oder NAF.
Tipp 1 zum Guenstig-Essen: Auf der Insel gibt es jede Menge China-Imbiss-Buden, okay, das Design hat eher was von Bunkern, aber das Essen wird immer frisch zubereitet und ist geschmacklich sehr gut.
Tipp 2 zum Guenstig-Essen: Selber Grillen, entweder Fisch, den man sich mittags bei den Fischern im Ort holt (ca. 4 €/kg) oder Fleisch aller Art, fertig zubereitet aus dem Supermarkt (ebenfalls ca. 4 €/kg)
Tipp 3 zum Guenstig-Essen: Obst und Gemuese vom Floating Market in Willemstad (siehe Kapitel Insel)
Weniger guenstig, aber gut sind die Gaststaetten. Hier einfach Harald fragen, er weiss, wo es am Besten schmeckt.
Tipp 1 zum Trinken: Leitungswasser in den Kuehlschrank stellen. Ja, selbiges hat Trinkwasserqualitaet.
Tipp 2 zum Trinken: Batida-Staende (Batidas werden aus Fruchtfleisch, Eis, Milch und Zucker gemixt. Gibt es viele Sorten und sind seeehr lecker!)
Tauchen / Foto-Equipment / Insel / Klima siehe Fortsetzung