Malediven 2005

 

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Reisebericht

 

Anreise Mit Condor von Muenchen nach Male ging es wie gewohnt problemlos, auch wenn wir fuer Nicole noch eine neue 7l-Flasche mitgenommen haben und uns Manfred (einer der Eigner) noch einen grossen Rucksack mitgegeben hat. Mein handliches Handgepaeck mit knapp 15kg hat auch niemanden gestoert. Nur nach dem Durchleuchten gab es fuer den Kontrolleur den Hinweis: "Das gibt Arbeit fuer dich." Die Kontrollen erfolgten ungewohnt sachkundig. Aber es gab keinen Sprengstoff zu finden, der Blitz war ordentlich mit Einschaltsicherung versehen, der Akkutank vom Lampenkopf getrennt, X-Drive, Lungenautomat, Tauchcomputer, Digitalkamera und diverse Ladegeraete auch uninteressant.

Irgendwie hatten wir im Flieger reichlich Beinfreiheit, keine Ahnung warum. Der Service war ganz okay. Leider wurde die Landung nicht live uebertragen. In Male nach Einreiseformalitaeten und Gepaeckempfang von Dan von SubAqua in Empfang genommen worden und im Eiltempo wieder eingecheckt zum Flug nach Hanimaadhoo.
Dieser erfolgt mit Island Aviation Services Ltd. Ungewohnt, dass ausser dem Reise- auch das Handgepaeck und die Passagiere gewogen werden. Nachdem wir die Maschine (Dornier-228) gesehen hatten, war klar warum ☺. Trotz deutlichem Uebergewicht (beim Gepaeck!) musste nicht nachgezahlt werden.
Der Flug verging schnell, es war gerade Zeit fuer einen Saft aus dem Tetrapack und einen Bonbon (Verpackung suggerierte etwas fruchtiges, nach dem Auspacken sah es aus wie Karamell, Geschmack *hmmmmm*, schweigen wir lieber).

Ankunft in Hanimaadhoo problemlos. Von dort 3min zu Fuss zum Anleger und dann in einer Nussschale mit 200 PS zur AMBA, nicht wirklich etwas fuer Leute mit Rueckenproblemen. Ich hatte zwar Zweifel, dass das Boot mit 6 Gaesten nebst reichlich Gepaeck jemals in Gleitfahrt kommt, aber diese Zweifel konnte der Kaept'n bereits in der Hafenausfahrt ausraeumen. Nur das Anlegen ueben wir dann mal noch...

Auf der AMBA sehr freundlicher Empfang durch einen Teil der Crew mit kalten Tuechern und Cocktail (alkoholfrei!). Der Rest der Mannschaft und die Gaeste kamen dann spaeter vom Tauchen zurueck und wir hatten beim Mittagessen die Gelegenheit zum ersten Kennen lernen. Danach dann Kabinenverteilung, Einweisung, Formularismen sowie 15:00 Briefing zu unserem ersten Tauchgang und Eingliederung in den strengen Tagesablauf (siehe unten) fuer die naechsten 2 Wochen.

 

Die AMBA Die AMBA ist ganz im Norden der Malediven im Haa-Alifa- und Haa-Dhaalu-Atoll als derzeit einziges Safariboot unterwegs. Und bisher gibt es nur eine Hotelinsel dort oben, die auch nicht gerade in der Billigkategorie angesiedelt ist. Allerdings hat die maledivische Regierung grosse Plaene, den Flughafen zu einem International Airport auszubauen und noch etliche Touristen-Resorts anzulegen. Eines davon sahen wir im Vorbeifahren, dort kriegt mich keiner hin!

Groesse: 33m lang, 10m breit, 4 Decks, 9 Kabinen plus eine Luxuskabine
Jede Kabine verfuegt ueber ein BadeZIMMER (Keine NassZELLE) mit WC, Waschbecken und Dusche. Sanitaere Anlagen ziemlich komplett aus Deutschland importiert. Klimaanlage ist vorhanden, wird auch auf Wusch eingeschaltet, ist aber Dank durchdachtem Lueftungskonzept und Ventilator nicht erforderlich. Die Ohren werden es danken...
Strom: 24h am Tag, 230V, Steckdosen ebenfalls aus Deutschland importiert.

So koennen ca. 20 Gaeste komfortabel untergebracht werden und werden von der 10koepfigen Crew liebevoll betreut. Durch die Groesse der AMBA, vor allem die Breite, ist das Platzangebot ueberall ueppig. Man kann sich auch, sofern erforderlich, mal aus dem Weg gehen. Bei den Fotos auf der Homepage faellt zwar der Einsatz eines Weitwinkelobjektives auf, aber die Realitaet steht dem kaum nach! Weitere Infos unter AMBA Malediven

 

Tagesablauf
Kurzfassung: Ankunft-Essen-Tauchen-Schlafen-...-Essen-Abreise (wie meist auf Safaris)
Die Kommunikation auf dem Schiff ist unproblematisch: 1 Glockenschlag heisst Essen, 2 Glockenschlaege rufen zum Briefing. Wenn eine laute Stimme zu hoeren, aber nicht zu verstehen ist, hat das keine Relevanz, das ist dann der Muezzin von der naechsten Insel.

Ab 06:00 stehen Kaffee- bzw. Teewasser und Plaetzchen bereit
07:00 Briefing zum 1.TG, Start
Nach Rueckkehr Fruehstueck
11:00 Briefing zum 2.TG, Start
Nach Rueckkehr Mittagessen
15:00 Briefing zum 3.TG, Start
Nach Rueckkehr stehen Kaffee- bzw. Teewasser und frisch gebackener Kuchen oder Plaetzchen bereit.
Dann muss ein wenig Zeit ueberbrueckt werden bis
19:30 Abendessen

Bei laengeren Fahrstrecken (eher selten) oder nach Inselbesichtigung (auch eher selten) wurde der 3. TG auf 18:00 verschoben und damit zum Nacht-TG. Wir hatten 2x dieses echte Vergnuegen.

 

Verpflegung Zum Essen: sehr gut, sehr reichlich, manchmal a little bit spicy (was heisst hoellisch scharf!). Zwiebel- und Knoblauchverbrauch pro Woche ca. 5kg, Chili sicher nicht viel weniger.
Getraenke: Zum Fruehstueck ist Orangensaft, Kaffee und Tee, zu den anderen Mahlzeiten Wasser im Preis inbegriffen.
Waehrung: Hier heisst es "back to the roots". Zahlungsmittel sind Muscheln. Diese muessen allerdings kaeuflich erworben werden. 40 Stueck kosten 50 €. 1,5l Wasser oder einen Softdrink erhaelt man dann fuer 1 Muschel, 1 Dose Bier im Tausch gegen 2 Muscheln. Wein, Mixgetraenke und Hochprozentiges sind ebenfalls zu ertraeglichen Preisen verfuegbar.

 

Tauchen Tauchtiefe max. 30m (tiefer ist es da nicht), Tauchzeit max. 60 min.
Flaschen: 12l, Alu, DIN-Anschluss, Einschraubadapter fuer INT-Automaten vorhanden.
Das Tauchen erfolgt vom Dhonie, auf dem auch das Tauchgeroedel gelagert wird. D.h. die AMBA hat irgendwo einen ruhigen Liegeplatz. Von dort geht es, je nach Anzahl Taucher mit 1 oder 2 Dhonies, zu den Tauchplaetzen. Die Fahrzeit lag meist zwischen 5 und 20 min. Wir waren in den 2 Wochen selten mehr als 6-8 Leute auf dem Dhonie und hatten damit mehr als genug Platz. Die meisten Tauchplaetze sind Thilas. Die Tops liegen zwischen 20 und 12m, d.h. Aufstieg und Sicherheitsstopp frei driftend. Ab und zu ist auch einmal ein klassisches Riff dabei. Dort kann dann auch geschnorchelt werden, sofern es die Stroemung zulaesst. Damit sollte ein gewisses Mass an Taucherfahrung Voraussetzung sein, damit der Spass nicht in Stress ausufert. Leider weisen einige Reiseveranstalter darauf nicht so deutlich hin, was schon zu langen Gesichtern gefuehrt hat. Deshalb gibt es auf der AMBA i.d.R. auch keine OWD-Kurse.

Nitrox gibt es seit Oktober 2006, man sollte es vorher anmelden und sich dabei nicht auf die Reiseveranstalter verlassen. Per Membrananlage wird EAN30 produziert. Je nach Anzahl der Nitrox-Taucher kann es sein, dass nicht alle Tauchgaenge mit Nitrox erfolgen koennen, da die Kapazitaet der Anlage nicht unendlich ist. Analysegeraet steht natuerlich zur Verfuegung.

Stroemung: Standardantwort von Yuttey: "may be a little bit current (or a little bit stronger...) from East to West, may be also from West to East". Was durchaus heissen konnte: so schnell wie moeglich abtauchen, zum Ziel hangeln, festhalten und Kopf einziehen... Empfindliche Gemueter sollten fuer die Anreise die Mondphasen beruecksichtigen. Wir sind grad um Vollmond dort aufgeschlagen und hatten am Anfang die volle Palette, dann wurde es ruhiger.

Riffhaken bei richtigem Einsatz durchaus zu empfehlen und, da die mal zum Verleih angebotenen Teile inzwischen leider die Eigentuemer gewechselt haben, selbst mitzubringen.
Durch die Stroemung und den hohen Planktongehalt war die Sicht z.T. nicht die Welt, wie man auch an den Bildern erkennt. Januar / Februar sollen in der Beziehung besser sein. Zu sehen gibt es dafuer reichlich: An Fische der groesseren Kaliber immer wieder Leoparden-, Weissspitzen- und Graue Riffhaie, Mantas, Stachel- und Adlerrochen, Gitarrenrochen, Napoleons. Bei den "Kleinen" neben den ueblichen Korallenfischen an selteneren Exemplaren Schaukelfische, Geistermuraenen und La-na-bue-ba's. Dazu Fangschreckenkrebse, die verschiedensten Muscheln, Seesterne, usw. Bei den Korallen fallen hier v.a. die farbenfrohen Weichkorallen auf. Auch Anemonen gibt es reichlich (besonders natuerlich am Anemon Thila) und in den unvorstellbarsten Farben. Sehr abwechslungsreich sind auch die Haarsterne.

 

Tauchplaetze: Das Erkunden der Tauchplaetze war eine Fleissaufgabe, die Franco und Manfred mit ihrer Crew dank Sonar und in etlichen hundert Tauchgaengen gemeistert haben. Die schoensten Plaetze kann man jetzt geniessen. Und es kommt immer wieder das eine oder andere Highlight dazu. Die Thilas sind sehr verschieden, dazu kommen Tauchplaetze wie Magic Mushroom und das Maadhoo-Wreck (Stahl-Frachtschiff mit imposanter Dampfmaschine knapp unter der Wasseroberflaeche). Als ueberlaufen kann man die Tauchplaetze nicht bezeichnen, solange die AMBA so allein bleibt. Wir haben an keinem Platz andere Taucher gesehen. Ausserdem fahren die beiden Dhonies (meist) verschiedene Tauchplaetze an und es wird ueber den Tag durchgewechselt.

Wetter: Unsere Ankunft beendete eine mehrwoechige Periode mit fast durchgehend schlechtem Wetter. Aber mit Nicht-Regenzeit hatte das auch nix zu tun. Wir hatten viele Wolken, einige Regenguesse, zeitweise kraeftigen Wind mit dementsprechenden Wellen und nachts war es auch noch dunkel. Das Wasser hatte um die 27°C, die Luft nicht viel mehr.

 

Foto- Equipment Dies war der erste "richtige" Einsatz mit der eigenen UW-Foto-Ausruestung. Sicher muss man mit einer Kompaktkamera mit vielen Einschraenkungen gegenueber DSLR leben - Ausloeseverzoegerung, Objektivauswahl usw. Trotzdem war der Spassfaktor gegeben. Die Kamera war bei jedem Tauchgang dabei, was bei der Stroemung nicht immer einfach war!

Zum Einsatz kam die Olympus C-8080WZ im Ikelite-Gehaeuse und ein Blitz Subtronic Alpha am Mike-Dive-Arm. Ausgeloest wird per Kabel, da sich im Gehaeuse der Blitz nicht ausklappen laesst und das so ohnehin zuverlaessiger ist. Belichtet muss manuell werden, da die Oly am Blitzschuh nur Systemblitze erkennt, somit nur im manuellen Modus den Blitzkontakt betaetigt und der Subtronic ohnehin zu langsam fuer TTL ist.
Den Blitz moechte ich nicht mehr missen. Zu einen ist die Einstellbarkeit von voller Leistung bis 1/64 super abgestuft, ausserdem kann man problemlos Nacht-TG's nur mit dem Pilotlicht machen. Die Tillitec-Lampe mutiert dann zum Backup-Light ☺
Fuer die Zukunft waere ein Fokussierlicht sinnvoll. Dann muss der Blitz (bzw. das Pilotlicht) nicht direkt auf das Objekt der Begierde gerichtet werden, was bei schlechterer Sicht unbestreitbar Vorteile bringt.

Zur Kamera-Einstellung: Standardeinstellung Blende zwischen 5,6 und 6,3, Belichtungszeit je nach gewuenschtem Umgebungslicht 1/30 bis 1/125, ISO 50, Belichtungssteuerung ueber den gut abgestufte Blitz. Probleme gab es bei Fokussierung auf Unendlich. Aufgefallen ist es unter Wasser bei Hai- und Manta-Aufnahmen, die durchweg komplett unscharf waren, da die Kamera nicht auf unendlich gestellt hat. Das Ganze passierte auch ueber Wasser, z.B. bei Aufnahmen von weiter entfernten Inseln, obwohl eigentlich noch genug Kontraste und klare Linien vorhanden waren.

Als Speichermedium zum Auslesen der Speicherkarten kam ein X-Drive zum Einsatz. Kleiner Vorteil am Rande, das Teil laesst sich auch als MP3-Player nutzen und die von mir eingebaute 80GB-Festplatte sollte noch eine Weile reichen. Das naechste Mal ist aber auf jeden Fall ein Laptop dabei. Manch Fehler beim Fotografieren waere dann nicht erst zu Hause aufgefallen. Von einem La-na-bue-ba bei einem der ersten Tauchgaenge, der mir erst zu Hause aufgefallen ist, mal ganz zu schweigen...

 

Sonstige Aktivitaeten Die Inselbesichtigung auf Thakandhoo ist nicht mit dem zu vergleichen, was der eine oder andere von Insel-Urlauben kennt. D.h. es werden mit Ankunft der Besucher nicht diverse Andenken- und T-Shirtlaeden geoeffnet, die gibt es dort naemlich nicht, dafuer immerhin 950 Bewohnern und, nach vorheriger Genehmigung durch den Insel-Chef, eine Dorfbesichtigung, bei der die Sehenswuerdigkeiten (Haus von..., Friedhof usw.) und Errungenschaften (Schule, Krankenstation usw.) stolz gezeigt werden.
Schulbildung ist GROSS geschrieben, immerhin geht die Schule auf der Insel bis einschliesslich der 7.Klasse! Danach geht es entweder auf die Hauptinsel des Atolls oder nach Male.
Spannend war auch die Werft, auf der gerade ein neues Fischer-Dhoni im Entstehen war, Bauzeit 12 Wochen. Fertigung sehr traditionell, allerdings auch mit neueren Geraetschaften, wie z.B. Elektro-Hobel.

Das eigene Speedboot war waehrend unseres Urlaubes nach gruendlichem Motorschaden zur ueberholung, was mich persoenlich nicht gestoert hat.

 

Rueckreise Aufstehen kurz nach 4, dann noch ein liebevolles Abschiedsfruehstueck. Fast die ganze Crew war wach und hat sich verabschiedet. Umstieg auf das Boot von der Anreise und dann mit Hoellenspeed durch Nacht und Wellen Richtung Flieger. Zuegige Abwicklung in Hanimaadhoo, auch wenn dieses Mal ein "Grossraumflieger" (Dash-8) zu managen war.
Ankunft in Male - Stimmung noch gut. Doch dann kam es: planmaessige Ankunft des Condor-Fliegers 9:40, tatsaechlich gelandet gegen 12:00, wegen freitaeglicher Gebetsstunde tatsaechlicher Start gegen 15:00. Und dafuer sind wir mitten in der Nacht aufgestanden???
Dass dann die Beinfreiheit vom Hinflug verloren gegangen war und der Service auch deutlich zaeher war, passte in das Bild.
Und in Muenchen war es natuerlich a...kalt...

 

Trotzdem, wir werden es wieder tun!!!!!!!!!

Malediven AMBA

 

 

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