Tauch-Ausruestung - Kreislaufgeraete

 

Nach einer gewissen Zeit sucht man sich ja, wenn man sich mit einem Thema laenger beschaeftigt hat, neue Herausforderungen. Das war bei mir zwangslaeufig auch so. Und so habe ich irgendwann angefangen, mich fuer Kreislaufgeraeten zu interessieren. Ein Geraet nach aktuellem Stand der Technik zu kaufen, kam fuer mich zu der Zeit nicht in Frage. Also landete ich 2002 als erstes bei einem RG-UF/M:

Dabei handelt es sich um einen Panzerretter der ehemaligen NVA, der vom Aufbau ein geschlossenes Sauerstoff-Kreislaufgeraet darstellt. Schon faszinierend, wie einfach so ein Geraet aufgebaut ist: Atembeutel, Kalkbehaelter, jeweils mit einem Ein- bzw. Ausatemschlauch verbunden. Der richtige Kreislauf wird ueber Richtungs-Ventile sichergestellt. Und dann braucht man noch eine Sauerstoff-Flasche (in diesem einen Fall ist die Bezeichnung ausnahmsweise mal richtig) mit Druckminderer. Damit wird dann der verbrauchte Sauerstoff mittels konstantem Flow ersetzt.

Erste Versuche im Hallenbad sind problemlos gelaufen, noch mit uralten Einweg-Kalkpatronen. Die Atmung ist insgesamt etwas gewoehnungsbeduerftig, das Volumen der Gegenlunge ist doch etwas begrenzt. Bei der Tarierung muss man sich umstellen, die klappt natuerlich nicht mehr mit der Lunge. Angenehm ist die feuchte Luft im Gegensatz zur Pressluft. Und die Gas"logistik" erst: Eine 0,8l Sauerstoffflasche reichte trotz reichlichem Einsatz der Flush-Taste eine 3/4 Stunde.

Im See war ich nicht so erfolgreich. Da war mir die Reichweite der kleinen Flasche irgendwie zu knapp. Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe. Seitdem (also nur einige wenige Jahre) bestand der Plan, das Geraet umzubauen (Doppelpack auf dem Ruecken: 4l-Flasche mit Pressluft zum Tarieren bzw. fuer den Trocki und 4l Sauerstoff fuer den Kreisel). Das Ganze hat mir zwar regelmaessig ein schlechtes Gewissen bereitet, ist aber trotzdem nie was geworden....

Tipps und Ersatzteile gibt es bei Martin Klokosch, DDR-Tauchgeraete und Zubehoer von VEB Medizintechnik Leipzig .

 

Alternativ habe ich natuerlich auch ueber ein russisches IDA71 nachgedacht:

Da die Technik schon viel spannender aus. Es stehen reiner Sauerstoff und 40er Nitrox als Atemgase zur Verfuegung. Der Wechsel der Gase erfolgt tiefenabhaengig komplett mechanisch. Auch das Spuelen des Atemkreislaufes beim Gemischwechsel passiert automatisch.
Weitere Daten:

  • CCCR (chemical completly closed rebreather)
  • Gasgemische werden in zwei 1 Liter Flaschen bevorratet
  • 2 Atemkalkbehaelter
  • Tiefenbereich des Umschaltens der Gasgemische ist frei einstellbar
  • rein mechanischer Aufbau (keine Batterien, keine Elektronik)
  • abnehmbare Nitrox-Einheit, das Kreislaufgeraet kann dann als reines Sauerstoffgeraet benutzt werden
  • maximale Tiefe von 40 Metern unter Verwendung von Nitrox und O2, Tauchzeiten von ueber 1 Stunde
  • maximale Tauchzeit bei Verwendung von reinem Sauerstoff von ca. 3,5 Stunden
  • Gewicht ca. 18 kg wenn beide Atemkalkbehaelter gefuellt sind
  • Gehaeuse aus Aluminium
  • Vollgesichtsmaske

In einem der Scrubber ist original kein Kalk sondern eine Chemikalie, die CO2 aufnimmt und in gleichem Masse O2 abgibt - zumindest theoretisch. Den mir bekannten IDA-Benutzern ist dieses Zeugs suspekt, da wird entweder der eine Behaelter ausgebaut oder beide fuer Kalk benutzt. Man muss ja nicht alles ausprobieren, was fuer die russische Marine als ausreichend erachtet wird...

Hier gibt's im Netz noch weitere Infos zum Thema: Tauchers Bastelstube (Rebreather-Seite)

 

Inzwischen wollte ich den Kreisel auch nicht mehr aus reiner Experimentierlust betreiben. Da ich ja seit 2005 fast ausschliesslich mit Kamera unterwegs bin, waere es der reduzierte Laerm gewesen um naeher an Tiere heranzukommen und die fehlenden Blasen, damit in Wracks weniger Rost von der Decke rieselt. Dann kam ich 2014 mehr oder weniger zufaellig zu einem gut erhaltenen Draeger Ray. Irgendjemand hatte mir erzaehlt, dass es einafcher sei, die ersten Tauchgaenge im Nassnazug zu absolvieren. Da war das Wasser noch zu kalt. Dann hatte ich den Sommer ueber so viele andere Dinge vor. Und ploetzlich war der Sommer wieder rum und das Wasser zu kalt...

Da traf es sich gut, dass mir ploetzlich ein Buddy Inspiration angeboten wurde. Das war im Herbst 2014. Bis das Geraet dann bei mir stand, war Juli 2015. Und der Kurs, den ich in dem Fall als (ueber-)lebensnotwendig ansehe, fand Anfang August 2015 statt. Diesen hatte ich mal wieder beim Ausbildungszentrum fuer Mischgastauchen gebucht. Dort hatte ich ja schon den offenen Trimix gemacht. Vielen Dank an Christiane, hat wirklich viel Spass gemacht.

Das heisst, es steht jetzt mal wieder fleissig ueben an. Wobei ich inzwischen auch die Kamera wieder dabei habe...
Vielleicht wird auch die Hemmschwelle, das Ray zu benutzen, niedriger. Schliesslich sind einige meiner bevorzugten Tauch-Foto-Seen ziemlich flach. Aber das wird sich weisen...

AP Inspiration AP Inspiration AP Inspiration
 AP Inspiration 

 

zurueck zur Ausruestungs-Uebersicht

 

 

 

 

RG UF/M

RG UF/M

 

 

RG UF/M

RG UF/M

 

 

IDA 71

IDA 71

 

 

Draeger Ray

Draeger Ray