Fuer den Profieinsatz waren Mittelformatkameras eigentlich Pflicht. Ihagee tat sich mit Mittelformat-SLR schwer, wie sowohl das horizontale Vorkriegsmodell, als auch die Nachkriegsversuche mit dem vertikalen Gehaeuse zeigen. 1957 kam dann die erste Prakti-Six aus dem Hause Pentacon. Es folgten die II und IIa, allerdings ohne ernsthafte aenderungen. Mit der Umbenennung in Pentacon Six 1966 gab es etlichen Verbesserungen im Inneren, die der Zuverlaessigkeit zu Gute kamen. Ab 1968 gab auch ein TTL-Prisma als Zubehoer und ab 1969 wurde die Kamera als Six TL gleich mit TTL-Prisma ausgeliefert. Probleme gab es bei den Kameras ueber die Jahre immer mal mit den Belichtungszeiten und einem sauberen Filmtransport.
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Dieses Kameramodell ist fuer mich DAS Paradebeispiel fuer die DDR-Industrie: Einmal etwas entwickeln und dann ueber 30 Jahre fast unveraendert produzieren. Erst mit der Wende kam das endgueltige Aus fuer diese Kamera-Baureihe. Wobei mit der Ankuendigung im Heft .. Fotografie noch ein heftiger Aufschrei durchs Land ging. Trotz aller Meckerei ueber die Zuverlaessigkeit fiel dann manchem der Abschied von liebgewordenen Traditionen schwer.
Mittelformat-Alternativen gab es in der DDR ohnehin kaum. Hoechstens die KIEW-Modelle aus der UdSSR haette man sich organisieren koennen. Wobei die KIEW Y der Hasselblad ueberraschend aehnlich sah (die Filmkassetten passen erstaunlicherweise auch mit minimalen Modifikationen, Objektive ?). Nur die legendaere Zuverlaessigkeit wurde nie erreichte, was nicht unbedingt verwundert.
Ansonsten gab es an Zubehoer fuer die SIX eigentlich alles, was es fuer die Kleinbild-Modelle gab: Balgengeraet, Zwischenringe, Winkelsucher, Augenmuschel und natuerlich etliche Objektive im Bereich von 50 bis 500 mm. Gerade die langen Brennweiten waren wohl urspruenglich fuer die SIX entwickelt und wurden dann fuer die Praktica adaptiert.
Produziert wurde die Six-Baureihe von 1957 bis 1990.
Gesamt-Stueckzahl:
In meiner Sammlung:
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